
Auffallend und in voller Blütenpracht steht nun die Königskerze an Weg- und Waldrändern. Sie ist eine genügsame Pflanze und siedelt sich gerne auf steinigen, trockenen Böden an immer in voller Sonne!
Geschichtliches und Mystisches
Die Königskerze ist eine Marienpflanze und bildet bei Maria Himmelfahrt am 15. August oft die Mitte des Kräuterbüschels und nur zu diesem Zweck darf man den gesamten Blütenstand abschneiden.
Nachts im Mondenschein tanzen die Elfen auf der Königskerze zu Ehren ihrer großen Mutter.
Wenn ein Gewitter im Anzug ist, wirft man einige Blüten ins Hausfeuer. Dadurch ist man vor Blitz und Feuer geschützt.
Die Königskerze – Verbascum densiflorum
Familie: Braunwurzgewächse
Volksnamen: Wetterkerze, Donnerkerze, Wollblume, Frauakerze, …
Verwendete Pflanzenteile: Blüten und Blätter
Inhaltsstoffe: Saponine, Schleimstoffe, ätherisches Öl, verschiedene Zucker, …
Eigenschaften: erweichend, auswurffördern, hustenlindernd, blutreinigend, beruhigend, krampflösend, hautreinigend, schweißtreibend
Angewendet wird die Königskerze bei Reizhusten, vor allem bei Hustenanfällen in der Nacht, wo keinerlei Schleim mehr nach außen befördert wird. Bei dem lästigen Kitzeln in der Kehle vollbringt die Königskerze kleine Wunder.
Dosierung Tee:
Heißauszug (Infus): 1 TL Blüten mit ¼ l kochendem Wasser übergießen, 10 min. ziehen lassen – durch den Heißauszug werden vor allem die Saponine der Pflanze gelöst und dadurch wirkt sie als Expektorans, das heißt, sie verflüssigt den einen zähen, verhockten Husten und lässt den Schleim leichter abhusten.
Kaltauszug (Mazerat): 1 TL Blüten werden in ¼ l kaltem Wasser für 1-3 Stunden unter gelegentlichem Rühren ausgezogen. Durch diese Art der Zubereitung lösen dich vor allem die lindernden und einhüllenden Schleimstoffe der Königskerze. Die Schleimstoffe der Königskerze wirken gut bei Heiserkeit und gereizter Kehle.
Statt in Wasser kann man die Blüten der Königskerze auch in Milch ausziehen. Mit einem Löffel Honig ist es ein gutes Mittel gegen Husten, vor allem am Abend, da die Kombination von Milch und Honig das Einschlafen fördert.
Der Milchauszug von Kräutern war früher eine weit verbreitete Praxis und ist leider in Vergessenheit geraten. Milch ist ein ausgezeichnetes Auszugsmittel, da es die wasser- und die fettlöslichen Stoffe der Kräuter aufnehmen kann. Pfarrer Kneipp schwor zum Beispiel auf einen Milchauszug vom Gänsefingerkraut (Potentilla anserina) und hat Anserinenmilch seinen Patienten oft verschrieben.
Die Ernte der Königskerze
Die Ernte der Königskerze ist eine schöne, aber aufwendige Arbeit. Da sie täglich neue Blüten bildet, werden diese jeden Tag aus Neue gezupft. Dabei muss man sehr vorsichtig umgehen um die Blüten nicht zu quetschen, da sie sonst beim Trocknen braun werden.
Das Trocknen selber bedarf ebenfalls einiger Sorgfalt und zwar benötigt die Königskerze künstliche Wärme – bei mir kommt dabei der Dörr-Rex in Aktion. Auf Stufe 1 ca. 2-3 Stunden trocknen. Königskerzenblüten müssen luftdicht gelagert werden, da sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und dann leicht schimmelig werden. Am besten funktioniert ein Schraubglas.
Da das Trocknen sehr energieaufwendig ist, kommt die Königskerze bei mir vor allem frisch zum Einsatz und zwar im
Husten - Honig.
Königskerzen - Tinktur
Ebenso wird aus den kleinen Blüten gerne eine Tinktur hergestellt. Dazu ein Glas ca. 2/3 mit Kornschnaps 38% füllen und die täglich frisch aufblühenden Blüten in das Glas geben bis es voll ist.
Ich lasse das Glas direkt bei der Königskerze im Garten stehen. Der Gedanke, dass die Tinktur dadurch die volle Kraft der Pflanze aufnimmt gefällt mir. Täglich schütteln und nach 4 Wochen durch ein Sieb/Filterpapier abgießen, damit die feinen Haare der Blüten abgefiltert werden.
Anwendung: 10 Tropfen der Tinktur auf Zucker oder Honig eingenommen ist ein gutes Mittel gegen Husten.
Ein Tipp noch: Schaut euch die Blüten der Konigskerze mal aus der Nähe an! Sie sind ein kleines Wunderwerk der Natur!
Alles Liebe und bleibt´s g´sund
Eure Moni