in einen Topf voll Honig gebe ich ...

Der Hals schmerzt, die Nase ist zu und ein grausamer Husten plagt. Eine handfeste Verkühlung ist im Anmarsch.
Da ist es gut, im Sommer vorgesorgt zu haben und einen wirkungsvollen und schmackhaften Hustenhonig in der Hausapotheke zu haben.
So ein Hustenhonig ist leicht selbst gemacht, dazu braucht ihr:
· Guten Imkerhonig
· Spitzwegerich
· Ysop
· Thymian
· Salbei
· Königskerze
Zubereitung
Oben angeführte Hustenkräuter, wenn frisch fein schneiden, bei getrockneten Kräutern gut im Mörser zerkleinern.
Ein Glas bis zur Hälfte (bei frischen Kräutern), bei getrockneten Kräutern bis ca. 1/3 füllen und mit gutem Imkerhonig vermischen. Verschließen und an einem warmen, nicht direkter Sonne ausgesetztem Platz 2-3 Monate ziehen lassen
Die Kräuter schwimmen mit der Zeit oben auf, daher stelle ich den Ansatz alle 2-3 Tage wieder auf den Kopf, damit der Honig die Kräuter gut durchziehen kann und möglichst viele Wirkstoffe aufnimmt.
Aus den oben genannten Zutaten kann ebenso eine Tinktur hergestellt werden. Die Zubereitung erfolgt wie bei Hustenhonig, nur nimmt man als Auszugsmittel eben etwas Hochprozentiges. Ich setzte die meisten Tinkturen mit 38%igem Korn an.
Die heilvollen Zutaten im Detail
Der Honig
Dieses wunderbare Naturheilmittel aus dem Bienenstock hat unglaubliche Heilwirkungen.
Die Medizin greift aufgrund vermehrter antibiotikaresistenter Keime immer mehr auf althergebrachte Behandlungsmethoden zurück. Im Falle des Honigs mit durchschlagendem Erfolg, vor allem im der Wundheilung. Dazu wird allerdings medizinisch gereinigter Honig verwendet.
Bienen und deren wertvolle Produkte können gar nicht hoch genug geschätzt werden.
Für einen einfachen Hustenhonig benötigen wir allerdings keinen gereinigten, medizinischen Honig. Der Honig vom heimischen Imker, möglichst frisch ist ebenso wertvoll.
Inhaltsstoffe: je nach Gebiet unterschiedlich; Hauptbestandteile Dextrose (Traubenzucker), Fructose, Mehrfachzucker und Wasser; Eiweiße, organische Säure, Enzyme, Pollen, Pinocembrin (Glykosid–antibiotisch wirksam), Spuren von Wachs, Vitamine, und viele noch nicht erforschte Bestandteile
Bei Erkältungskrankheiten machen wir uns vor allem die keimhemmende und schleimfördernde Wirkung des Honigs zunutze.
ACHTUNG: Säuglinge unter 1 Jahr sollten keinen Honig bekommen – Rohkost!

Der Spitzwegerich – Plantago lanceolata
gehört zu den Wegerichgewächsen und ist bei uns weit verbreitet.
Verwendete Pflanzenteile: Blätter; Blüten und Samenstände vor allem in der Wildküche
Inhaltsstoffe: Schleimstoffe, Aucubin, Bitterstoffe, Kieselsäure, Flavonoide, Gerbstoffe, Mineralstoffe (K, Zn)
Eigenschaften: blutreinigend, heilend, kühlend, hustenlindernd, harntreibend, zusammenziehend, auflösend, …
Der Spitzwegerich wird vor allem bei Bronchialverschleimung eingesetzt, insbesondere gegen Husten bei Kindern. Ein Hustenhonig kann auch allein mit Spitzwegerich oder ebenso wie die Maiwipferl (junge Triebspitzen der Fichte) mit Zucker schichtweise angesetzt werden.
Meist wird der Spitzwegerich frisch eingesetzt, da er übers das ganze Jahr hinweg verfügbar ist. Den Spitzwegerich selber zu trocknen ist gar nicht so einfach. Oft bekommt er beim Trocknen schwarze Flecken. In diesem Fall kann man gerne auf die Apotheke des Vertrauens zurückgreifen.

Der Ysop – Hyssopus officinalis
gehört zur Familie der Lippenblütler und ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet (Gewürz in der Römischen Küche). Er ist eine wunderbare Bienenweide und bei uns winterhart, obwohl er eher in südlichen Gefilden beheimatet ist. Der Ysop wird üppig und macht sich auch als Zierstaude sehr gut im Garten.
Er ist unkompliziert zu kultivieren und ein feines Küchengewürz!
Verwendete Pflanzenteile: blühendes Kraut
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Farbstoff Hyssopin, Harz, ätherisches Öl
Eigenschaften: schleimlösend, blutdrucksteigernd, schweißhemmend, antibiotisch, anregend
Ysop ist ein richtiges Sommerkraut und trägt die ganze Kraft der Sonne in sich. So hilft er auch bei Melancholie und Schwermut, wirkt anregend und aufmunternd. Im Hustenhonig machen wir uns seine schleimlösenden und antibiotischen Eigenschaften zu Nutze. Er hilft hier bei Hals- und Brustleiden, bei geschwollenen Mandeln und Heiserkeit.

Thymian - Thymus vulgaris oder Quendel (Wilder Thymian) - Thymus serpyllum
Gehören beide zu den Lippenblütlern. Quendel kommt bei uns wild vor, Thymian kann im Garten kultiviert werden. Von der Wirkung her sind beide Arten gleich, wobei der Quendel etwas zarter wirken soll. Ich verwende beide und konnte in der Wirkung keine Unterschiede feststellen, nur geruchstechnisch.
Verwendete Pflanzenteile: Obere Hälfte des blühenden Krautes
Inhaltsstoffe: Thymol, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Harz, Saponine,…
Eigenschaften: antiseptisch, auswurffördernd, krampflösend, schleimlösend, harntreibend, wurmwidrig, durchfallhemmend, kräftigend, nervenstärkend
Tee aus dem Thymiankraut wirkt bei Reizhusten, Keuchhusten, Bronchitis, anfänglichen grippalen Infekten, denn er aktiviert das Immunsystem und ist ein idealer Begleiter bei Verkühlung mit Husten und Schnupfen.
Der Volksmund sagt: „Der nächste Schnupfen kommt bestimmt, doch nicht zu dem der Thymian nimmt!“

Der Salbei – Salvia officinalis
gehört ebenfalls zu den Lippenblütengewächsen. Er ist winterhart und kann im Garten kultiviert werden. Die Vermehrung durch Stecklinge ist sehr einfach.
Verwendete Pflanzenteile: Blätter, am besten vor Blühbeginn ernten.
Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Harz, Saponine, Glykoside, …
Eigenschaften: auswurffördernd, entzündungshemmend, antiseptisch, krampflösend, magenstärkend, schweißhemmend, blähungswidrig, wundheilend, milchsekretionshemmend (gut zum Abstillen)
„Wer auf Salbei baut – den Tod kaum schaut“ heißt es in alten Schriften.
Bei Halsschmerzen hilft eine Gurgellösung aus starkem Salbeitee. Die Gerbstoffe im Tee stärken die Schleimhäute und machen es Erregern schwer sich festzusetzen. Salbeitee ist ein gutes Gurgelmittel zur Stärkung des Zahnfleisches bei Zahnfleischbluten.
Auch vorbeugend zum Schutz vor Ansteckungen in Grippezeiten kann das Gurgeln mit Salbeitee hilfreich sein.

Die Königskerze – Verbascum densiflorum L. (großblütige) & phlomoides (wilde)
gehört zur Familie der Braunwurzgewächse und ist eine heimische Wildpflanze. Zu finden ist sie auf kargen Böden, Ruderalflächen, Bahndämmen und Straßenrändern. Die Blüten müssen mit künstlicher Wärme getrocknet (Dörrex 1 Stufe max. 35°C) und luftdicht verschlossen werden, da sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und leicht schimmeln.
Verwendete Pflanzenteile: Blüten und Blätter
Inhaltstoffe: Saponin, Invertzucker, Schleim, ätherisches Öl, …
Eigenschaften: erweichend, auswurffördernd, hustenlindernd, blutreinigend, harntreibend, beruhigend, krampflösend, hautreinigend, schweißtreibend;
Die Königskerze bildet bei traditionellen Kräuterbuschen oft die Mitte. Sie ist eine alte Schutzpflanze und wurde bei Gewitter und Unwetter im Herd verbrannt. Dadurch sind das Haus und seine Bewohner vor Blitzschlag geschützt.
Angewendet wird die Königskerze bei Reizhusten, vor allem bei Hustenanfällen in der Nacht, wo keinerlei Schleim mehr nach außen befördert wird. Bei lästigem Kitzeln in der Kehle vollbringt die Königskerze kleine Wunder.
Wie ihr seht, ist die Zubereitung eines Hustenhonigs keine Hexerei!
Also ran die Honigtöpfe und gutes Gelingen!
Alles Liebe und bleibt´s gsund
Eure Moni