
Ebenso wie der Bär aus seinem Winterschlaf erwacht und das Ende des Winters kündet, ist der Bärlauch ein Frühlingsbringer. Unseren Ahnen war der Bär ein Symbol der Fruchtbarkeit und ist heute noch in unserem Wort ge-bär-en enthalten.
Der Bärlauch ist eine der ersten mutigen Pflanzen, die es wagen ihr Sprosse in die kühle Frühlingluft zu strecken. Durch seine Wirkstoffe vertreibt er die Müdigkeit nach der dunklen Jahreszeit aus unseren Knochen und hilft uns, den Stoffwechsel in Schwung zu bringen, eben unsere Bärenkräfte zu entwickeln.
Ende Februar oder Anfang März, je nach Witterung führt mich der Weg bei meinen Streifzügen an einen ganz bestimmten Platz voller Vorfreude auf die kommende Bärlauchsaison.
Nach den letzten warmen Tagen hat er kräftig angeschoben und nun kann es losgehen, den Bärlauch in all seinen schmackhaften Varianten zu genießen, vor allem frisch. Den Bärlauch zu trocknen lohnt sich nicht, da er bei dieser Art der Konservierung die meisten Wirkstoffe verliert.
Allerdings gibt genug andere Konservierungsmethoden, um das gesamte Jahr über in den Genuss dieses wohlschmeckenden Frühlingskrautes zu kommen.
Bärlauchsalz
100g frischen Bärlauch
500g Natursalz
Beide Zutaten im Mörser oder in der Küchenmaschine fein vermengen und das entstandene, nasse Kräutersalz auf einem Kuchenblech an der Luft trocknen lassen. Bärlauch verträgt keine künstliche Wärme, darum sollte man das Salz nicht im Ofen oder in der prallen Sonne trocknen.
Bärlauch - Essig
1 l Naturessig
1 handvoll Bärlauchblätter oder Blüten
Die Bärlauchblätter werden einfach in Essig eingelegt. Dazu gebe ich einige Blätter in eine Flasche und fülle mit Essig auf. Die Blätter können dabei in der Flasche bleiben. Ich finde das sehr dekorativ. Noch schöner sieht der Essig mit den Blüten aus.
Achtung: die Blüten gut ausschütteln und waschen – sie sind bei Insekten sehr beliebt!
Der Geschmack des Blütenessigs ist etwas feiner, als mit den Blättern.
Bärlauchbutter
1 handvoll Bärlauchblätter
250g weiche Butter
1 TL Senf
Salz und Pfeffer
Zitronensaft und Schalenabrieb nach Geschmack
Den Bärlauch fein schneiden und mit den restlichen Zutaten zu einer geschmeidigen Masse verrühren. Die Bärlauchbutter lässt sich gut einfrieren und schmeckt hervorragend zu Gegrilltem oder einfach zur Jause aufs Brot.
Die Heilwirkung des Bärlauches

Nicht nur als würziges und kräftigendes Frühlingskräutlein in der Küche hat der Bärlauch seine Stärken.
Kräuterpfarrer Johann Künzle schreibt über die Heilwirkung des Bärlauches:
„Der Bärlauch ist eine der stärksten und gewaltigsten Medizinen in des Herrgotts Apotheke…. wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut….“
Nicht nur als Reinigungskraut ist der Bärlauch gut, sondern ganz im Speziellen zu Vorbeuge bei Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose. Durch seine Inhaltsstoffe hält er unsere Gefäße geschmeidig, senkt den Cholesterinspiegel sowie den Blutdruck und erhöht die Fließgeschwindigkeit des Blutes.
Weiter eignet sich der Bärlauch zur Darmsanierung nach Antibiotikagaben. Seine Schwefelverbindungen wirken gegen Bakterien, Viren und Pilze. Das Allicin im Bärlauch wirkt stark antibakteriell und keimhemmend auf unsere Bakterienflora im Darm ohne die „nützlichen“ Bakterien zu zerstören. Begleitend zu anderen Maßnahmen kann eine Darmsanierung mit Bärlauchtinktur ergänzt werden.
Bärlauch-Tinktur
2 Hände voll frischer Bärlauch
ca. 500ml Kornschnaps 38 % Vol.
Für die Bärlauchtinktur werden die frischen Blätter fein geschnitten und in einem Glas mit Alkohol übergossen. Die Blätter müssen mit Alkohol bedeckt sein. Diesen Ansatz lässt man nun 3-4 Wochen stehen und schüttelt täglich. Nach dieser Ziehzeit wird die entstandene Tinktur/Essenz filtriert und in dunkle Tropfflaschen abgefüllt.
Dosierung: 3x tgl. 20 – 30 Tropfen
Zugegeben ist das kulinarische Erlebnis bei den Bärlauch-Tropfen eher fraglich, aber eine gute Möglichkeit das ganze Jahr über in den Genuss der gewaltigen Heilwirkungen des Bärlauches zu kommen.
Nun viel Spaß beim Sammeln und Ausprobieren!
Alles Liebe und bleibt´s g´sund!
Eure Moni
Zum Schluss, das muss gesagt werden:
!!!Achtung - Giftige Doppelgänger!!!
Beim Sammeln des Bärlauches ist es wichtig die Pflanze eindeutig bestimmen zu können, denn er hat sehr giftige Doppelgänger. Allen voran die Herbstzeitlose und das Maiglöckchen.
Es gab aber auch schon Verwechslungen mit dem Aronstab, sowie mit dem Salomonssiegel – ebenso beide giftig, wenn auch verglichen gering zu den vorher genannten.
!!!Also ganz, ganz wichtig - nur Sammeln, wenn ich den Bärlauch zu 100% kenne!!!
